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Büchereicafé 2010

Büchereicafe am 14. April 2010 ein großer Erfolg

Neue Wege beschritten haben wir diesmal mit unserem Büchereicafe: Wir baten LeserInnen unserer Bücherei, ihr Lieblingsbuch vorzustellen. Tatsächlich haben sich erfreulicherweise vier Damen und Herren bereit erklärt, uns bei der Gestaltung dieses Nachmittags zur Verfügung zu stehen. So wurde den Besuchern ein buntes Programm geboten. 

  

Erwin Wieser, seines Zeichens Bauamtsleiter und profunder Kenner der Taxenbacher Lokalgeschichte, stellte uns sein neuestes Projekt vor: den Bericht über die legendäre Verteidigung der Halbstundenbrücke, aus Taxenbacher Sicht geschildert. Dazu zapfte er unzählige Quellen an, war gezwungen, die eine oder andere Gesetzesübertretung zu begehen (Näheres verraten wir nicht) und setzte kurzzeitig sogar die Kirchenorgel außer Betrieb. Der Aufwand und die Mühen haben sich jedoch gelohnt, wie uns ein kurzer Auszug aus seinem Text, gefolgt von einer interessanten Diskussion gezeigt hat. Das Ergebnis seiner Arbeit wird übrigens auch bei der Taxenbacher Bildungswoche vorgestellt werden.

Anschließend stellte Traudi Schläffer das Buch Der letzte Weynfeldt von Martin Suter vor. Die Erzählung über einen reichen, schon etwas die Lebensmitte überschritten habenden Herren, der unvermittelt an eine junge Gefährtin gerät, zeigt ziemlich heitere und auch tiefgründige Seiten. Traudi verstand es, die Lesung durch ihren einmaligen Sinn für Humor sehr lebendig zu gestalten. Das spiegelte sich in den Gesichtern des Publikums wider: Von leisem Schmunzeln bis zu herzhaftem Gelächter vermochte der Text den aufmerksamen ZuhörerInnen alles zu entlocken.

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Die von Traudi ausgesuchte Textstelle über einen dreisten Ladendiebstal und wie man ihn mit Hilfe eines reichen Freundes glattweg zum Missverständnis erklären kann, macht neugierig auf mehr: Das Buch befindet sich seither im Verleih und wurde bis dato noch nicht wieder gesehen!

Das Buch Judiths Liebe von Shalev Meir hatte Hilde Kapeller ausgewählt und sie brachte uns dieses Buch auf wunderbare Art näher. Sie las uns den Beginn des Romans vor, wo geschildert wird, wie ein alter ehrwürdiger, knorriger Olivenbaum, der seit Jahrhunderten in einem Innenhof steht, gefällt wird, und weshalb dies alles aus Liebe geschieht und aus einem unerträglichen Schmerz. An dieser Erzählung fesselt den Leser neben dem Inhalt vor allem die schöne, poetische Sprache, die einen unweigerlich in ihren Bann zieht und lange nicht mehr loslässt. Hilde vermittelt diese Schönheit der Sprache ausgezeichnet und macht neugierig auf den Fortgang der Geschichte.
                                                                                                       

                               
Peter Schernthanner schilderte uns wie und warum er zum Lesen kam und dass ihn Bücher so sehr fesseln, dass er sich ihnen in jeder freien Minute widmet. Man spürt seine Liebe zum Lesen auch in dem Text, den er ausgesucht hatte. Eine Erzählung seines Lieblingsschriftstellers Antoine de Saint Exupery. Dieser Autor hat die Gabe, das Leben in Worten zu schildern, die hinter den alltäglichen Dingen die großen Zusammenhänge aufdecken und sich dem widmen, was alle Menschen im Innersten bewegt und eint. Die Schilderung wie der Autor die Fahrt in einem Zug erlebte, in dem aus Frankreich vertriebene Tschechen wieder Richtung Heimat fahren, ließ uns betroffen und berührt zurück. 

Anschließend wurde noch bei Kaffee und Kuchen ausgiebig über das Gehörte gesprochen und sowohl die ZuhörerInnen als auch wir Bibliothekarinnen sind uns einig, dass dieser Nachmittag ein wirklich bereichender war. Dafür bedanken wir uns vor allem bei den genannten Damen und Herren, die uns ein Stück in ihr Leben und Lesen hineinschauen ließen; ohne sie wäre der Nachmittag nie in dieser Form möglich gewesen. Bedanken möchten wir uns auch beim Publikum sowie bei allen Unterstützern als da wären: KuchenbäckerInnen, Biertischliferanten,...alles was zum Gelingen dieser schönen Stunden beigetragen hat!


 
 
Wir wälzen bereits Ideen für das nächste Büchereicafe und freuen uns wieder auf euer Kommen!